25. Juli 2025

Das Führungs-1x1 neu gedacht: Wie Haltung und Werkzeuge moderne Führung stärken

Führung … das klingt oft nach Hierarchie, Verantwortung und Entscheidungsdruck. Doch gute Führung ist viel mehr als das. Sie ist ein Mix aus Klarheit, Beziehungsarbeit, Selbstreflexion und methodischem Know-how. In einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt reicht es längst nicht mehr aus, nur „Chef“ zu sein. Führungskräfte von heute brauchen Haltung, Herz und Handwerkszeug.


Und obwohl Führung ein komplexes Unterfangen ist, gibt es Grundprinzipien, die wie ein „Führungs-1x1“ wirken: Sie bilden das Fundament, auf dem wir gute Führung aufbauen können. Doch wer darauf aufbauen will, braucht auch Werkzeuge – konkrete Instrumente und kreative Methoden, um dem Führungsalltag flexibel, lösungsorientiert und menschlich zu begegnen. Eine starke Führungspersönlichkeit bewegt sich sicher auf beiden Ebenen: Sie lebt Grundsätze und wendet Werkzeuge gekonnt an.


Das Führungs-1x1: Die Basics der guten Führung


Zehn Regeln, die jede Führungskraft verinnerlichen sollte, bilden die Basis für eine konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit im Team:


  1. Gib Orientierung: Klare Ziele geben Richtung. Wenn Mitarbeitende wissen, worauf sie hinarbeiten, entsteht Fokus – und ein gemeinsames Ziehen am selben Strang.

  2. Respektiere Zuständigkeiten und Prozesse: Gute Führung achtet auf klare Abläufe und Rollenverteilungen. Das spart Zeit, vermeidet Konflikte und schont Ressourcen.

  3. Ressourcen richtig einsetzen: Zu viele Mitarbeitende kosten unnötig Geld, zu wenige bedeuten Überlastung. Wer den tatsächlichen Bedarf kennt und realistisch plant, sichert Qualität und Stabilität.

  4. Menschen kennen und wertschätzen: Eine Führungskraft ist nicht nur für das Erreichen festgelegter Ziele verantwortlich, sondern auch für die Personen, durch deren Arbeit sie erreicht werden. Jeder Mensch will wahrgenommen, angenommen und wertgeschätzt werden.

  5. Individuelle Förderung: Jeder Mensch tickt anders. Führung heißt, Menschen in ihrer Vielfalt zu erkennen und passende Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen.

  6. Sei Vorbild für Kultur: Der Ton macht die Musik, und die Führungskraft gibt ihn vor. Eine wertschätzende, offene Teamkultur entsteht nicht von allein.

  7. Bleibe ausnahmslos positiv und zuversichtlich: Führungskräfte strahlen Haltung aus. Wer Zuversicht lebt, motiviert auch in schwierigen Zeiten.

  8. Sei offen für Neues: Kreativität und Innovationsfreude sind essenzielle Führungsqualitäten – auch im Umgang mit komplexen Herausforderungen.

  9. Zukunft im Blick: Vergangenheit würdigen, aber nicht darin verharren. Visionäres Denken schafft Perspektive und Dynamik.

  10. Bleib authentisch: Authentizität und Verantwortungsbewusstsein sind die Eckpfeiler vertrauensvoller Führung. Wer sich selbst treu bleibt, wird glaubwürdig und inspiriert andere.


Diese zehn Prinzipien bieten Orientierung in einem komplexen Alltag. Sie sind die Minimalanforderung an gute Führung, aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange.


Coachingtools als Führungsinstrumente: 10 Werkzeuge für moderne Führung


Wer heute Menschen führen will, braucht mehr als Durchsetzungskraft – nämlich methodisches Feingefühl und lösungsorientiertes Denken. Aus der systemischen Coachingwelt stammen zahlreiche Techniken, die Führungskräfte in ihrem Alltag unterstützen können. Hier zehn besonders wirksame Werkzeuge:


  1. Ressourcensuche: Statt ständig neue Lösungen zu erfinden, lohnt sich der Blick zurück. Welche früheren Erfahrungen lassen sich auf aktuelle Herausforderungen übertragen?

  2. Verflüssigen von Wirklichkeiten: Glaubenssätze wie „Das war schon immer so“ blockieren. Wer nach Ausnahmen sucht, öffnet sein Mindset für Veränderung.

  3. Das Gute am Schlechten: Routine kann monoton wirken – bietet aber auch Vorteile: Sie schenkt Stabilität, schont Energie und schafft Sicherheit.

  4. Perspektivenwechsel: Fragen wie „Was würde X tun oder dazu sagen?" eröffnen neue Sichtweisen. Wer aktiv in andere Rollen schlüpft, findet oft kreative Lösungsansätze. Man kann die andere Seite noch intensiver erfahren, indem man einen Platzwechsel mit einem zweiten Sessel durchführt.

  5. Skalierung: Mit Skalen von 1 (nicht erreicht) bis 10 (völlig erreicht) lassen sich subjektive Einschätzungen greifbarer machen. Das schafft Orientierung und zeigt Entwicklungspotenziale auf: Wo befinde ich mich in Bezug auf meine Frage jetzt? Wie bin ich dorthin gekommen? Was braucht es für den nächsten Schritt?

  6. Modeling: Erfolgreiche Verhaltensweisen anderer (echte Personen oder auch jemand aus der Literatur- oder Filmwelt) können adaptiert werden – authentisch, nicht kopiert. Wer beobachtet, lernt, und kann gezielt neue Kompetenzen aufbauen.

  7. Blick zurück aus der Zukunft: Wer sich gedanklich ins Ziel versetzt und rückblickend fragt, wie er es erreicht hat, aktiviert innere Ressourcen und plant effektiver.

  8. Hypothetischer Raum: „Angenommen, wir…"-Sätze in der Möglichkeitsform öffnen Denkspielräume. Sie reduzieren Widerstand und regen neue Ideen an.

  9. Lösung statt Problem: Statt ewig über das Problem zu diskutieren, hilft der Fokus auf das, was funktioniert – und das konsequente Ausprobieren von Alternativen.

    „Die Lösung des Problems merkt man an seinem Verschwinden." (L. Wittgenstein)

  10. „Repariere nicht, was nicht kaputt ist!"
  11. „Finde heraus, was gut funktioniert und passt – und tue mehr davon!"
  12. „Wenn etwas trotz vieler Anstrengungen nicht gut genug funktioniert und passt, dann höre damit auf und versuche etwas anderes!"

  13. Compliments: Wertschätzung stärkt. Wer regelmäßig konstruktive Komplimente macht, fördert Ressourcen und Beziehungen im Team.

Diese Methoden machen Führung nicht nur leichter, sondern auch nachhaltiger. Sie helfen, aus dem Reagieren ins Agieren zu kommen – und fördern echte Entwicklung auf individueller und organisatorischer Ebene.


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